Unsere Nationalspielerin wechselt das Lager. Hier ein aktueller Bericht aus dem Starnberger Merkur (geschrieben von Thomas Kirmaier):
Sabine Winter (Foto) ist die Gegenwart und Zukunft im deutschen Damen-Tischtennis. Vor rund einem
Jahrzehnt stand die 19-jährige Hechendorferin noch für den TSV Oberalting an der Platte, vor wenigen Jahren entschied sie sich, das Gilchinger Gymnasium zu verlassen und sich voll auf ihre Profikarriere zu konzentrieren. Inzwischen gehört Winter zur Nationalmannschaft. Im Team, das der Deutsche Tischtennis-Bund für die WM in Dortmund (25. März) nominiert hat, ist die Ausnahme-Athletin aus dem Landkreis Starnberg mit Abstand jüngste Teilnehmerin. Neben Winter werden Wu Jiaduo (34), Kristin Silbereisen (26), Irene Ivancan (28) und Zhenqi Barthel (25) aufschlagen. »Wir vertrauen auf die Mitglieder des Topteams und mit Sabine Winter auf die Spielerin unseres B-Kaders mit den besten Perspektiven«, so DTTB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig.
Auch die Topclubs umwerben Winter. »Sabine war unsere Wunschkandidatin, sie ist nicht nur eine herausragende Sportlerin, sondern auch menschlich eine große Bereicherung für unseren Verein«, erklärt Günther Lodes. Dem Abteilungsleiter der DJK Kolbermoor ist es gelungen, Winter für die nächste Saison zu verpflichten. Kolbermoor ist derzeit Landesstützpunkt, so gut wie in die 1.Bundesliga aufgestiegen und hat gute Karten, bald Bundesstützpunkt zu werden. »Der Antrag läuft, muss aber noch vom Deutschen Olympischen Sportbund und vom Bundesinnenministerium
geprüft werden«, sagt Rainer Kruschel, Leistungssport-Referent des DTTB. Anderswo geht dagegen eine Ära zu Ende, denn Winter wird den TSV Schwabhausen nach dieser Saison verlassen.
»In den letzten Jahren schlug sie viele lukrative Angebote von anderen Vereinen aus. Doch nun war es an der Zeit, die wirtschaftlichen Aspekte zu betrachten«, so Schwabhausens Manager Helmut Pfeil. Es sei seinem Club nicht annähernd möglich, die vom Konkurrenten gebotenen
Summen zu zahlen. Winter selbst, die bei den am Samstag zu Ende gegangenen Qatar Open sowohl im Einzel als auch im Doppel früh scheiterte, freut sich zwar auf ihre neue Aufgabe, will für ihren aktuellen Club nochmal Gas geben. »Uns steht noch fast die gesamte Rückrunde bevor, und ich möchte in und für Schwabhausennoch einmal mein bestes Tischtennis zeigen«, sagt die Sportlerin. Danach geht’s nach Kolbermoor. »Ich freue mich, weiterhin in Bayern spielen zu können – und das in einem aufstrebenden Verein mit einer jungen Mannschaft.«
