Es ist wohl der größte Einzelerfolg ihrer Karriere. Die Hechendorferin Sabine Winter wurde am Wochenende starke Drittplatzierte beim Europe Top 16 im französischen Antibes. "Ich kann es kaum fassen. Schon mit einer gesunden Schulter hätte ich für ein solches Abschneiden nur eine fünf- bis zehnprozentige Chance gesehen. Und in der jetzigen Situation ist es einfach nur ein Traum“, sagte die Deutsche Tischtennis-Nationalspielerin. Obwohl die Spielerin des SV DJK Kolbermoor seit einiger Zeit über Schulterprobleme klagt, stürmte sie am Wochenende unerwartet bis ins Halbfinale. Beinahe wäre es beim Aufeindertreffen der derzeit besten europäischen Spielerinnen sogar zum Traumfinale gegen ihre langjährige Begleiterin Petrissa Solja gekommen. Doch Winter konnte ihre Chancen beim 2:4 gegen die niederländische Abwehrspezialistin Lie Jie nicht nutzen. Sie steckte die Enttäuschung über das verpasste Endspiel jedoch schnell weg. Im Match um drei zeigte die 24-Jährige wieder eine ganz starke Leistung. Sie rang in einem Nervenkrimi die ehemalige Europameisterin Liu Jia aus Österreich mit 4:3-Sätzen nieder. Den entscheidenden siebten Durchgang gewann die Hechendorferin, die schon mit 3:1 nach Sätzen geführt hatte, trotz schlechtem Start mit 11:9. „Ich freue mich riesig über meine Leistung und habe bei diesem Europe Top 16 richtig gut gespielt. Damit durfte ich angesichts der Probleme mit meiner Schulter nicht rechnen. Aber ich fühle mich sehr gut und spiele hier auch mit meiner Rückhand stark. Wenn die Bilanz meiner Schulterverletzung dazu führt, dass sich meine Rückhand weiter so deutlich verbessert, dann kann man der Sache auch etwas Gutes abgewinnen. Ich muss jetzt sehen, dass die Schulter so schnell wie möglich wieder in Ordnung kommt“, fügte Winter an. Den Turniersieg holte sich letztlich Jie, da Solja im Endspiel wegen einer Verletzung im Schlagarm aufgeben musste.
Europe Top 16 - Sabine Winter