Da werden unweigerlich Erinnerungen an die Anfänge von Sabine Winter (heute Nationalspielerin) wach. Der Landkreis hat wieder ein Tischtennis-Talent, das zu Höherem berufen sein könnte. „Man muss sicherlich die nächsten Jahre abwarten. Aber die Anlagen sind schon mal da“, sagt Daniel Bursian, Trainer des TSV Tutzing. Er spricht über seinen Schützling Leo Ruffing, der heute elf Jahre wird.
Am Wochenende machte sich der Feldafinger ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk. Im schwäbischen Donauwörth krönte er sich am Samstag zum Bayerischen Meister der jüngsten Altersklasse, den Schülern C. „Das hört sich schon gut an“, frohlockt Bursian. Aufgrund seines Ranking war Ruffing als Favorit ins Rennen gegangen. „Er musste aber mehr kämpfen als bei seinem Sieg beim Verbandsranglistenturnier im Sommer“, erzählt Bursian. Besonders dramatisch war das Halbfinale gegen den Oberfranken Max Keller (TSV Unterlauter). „Er war am Anfang zu passiv“, kritisierte Bursian. Ruffing geriet prompt mit 1:2-Sätzen in Rückstand. Doch dann wurde er aktiver. Dennoch war es bis zum Schluss hochspannend. Beide Akteure boten besonders im fünften Satz hochklassigen Sport. Am Ende hatte der Tutzinger mit 12:10 ganz knapp die Oberhand. „Das war nicht sehr nervenschonend“, so Bursian.
Im großen Finale startete Ruffing nervös, doch dann ergriff er schnell die Spielkontrolle. Nach verlorenem ersten Satz gewann der Elfjährige gegen David Fischer (FC Adler Weidhausen) sicher mit 3:1 und durfte über den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere jubeln. Dieses Talent wird nicht nur vom TSV Tutzing, sondern auch vom Bayerischen Tischtennis-Verband gefördert. Jede Woche kommt eine Verbandstrainerin nach Feldafing, um mit Ruffing im Keller der Familie zu üben.
Neben Ruffing gibt es auch noch weitere Spieler aus dem Tischtennis-Kreis, die bereits gute Ansätze zeigen. Die Gräfelfinger Maxim Haag (22.) und Laurin Schindelmann (35.) schlugen sich im 40 Teilnehmer starken Feld bei ihrer ersten Teilnahme ganz ordentlich.
