Christopher Triep war überwältigt. „Ich kann es selbst noch nicht so wirklich glauben. Ich freu mich riesig für den Verein und meine Mannschaft, dass wir so einen Riesenschritt gemacht haben“, sagte der Mannschaftsführer des TSV Gräfelfing. Am Tag zuvor hatte er mit seinen Tischtennis-Kollegen eine fast perfekte Vorrunde gekrönt und sich im direkten Duell um Platz zwei in der Bayernliga Süd beim Post SV Telekom Augsburg knapp mit 9:6 behauptet. „Jetzt können wir die kurze Pause genießen. Danach werden wir jetzt definitiv alles setzen, in die Oberliga aufzusteigen“, verkündete er.
Tatsächlich haben die Gräfelfinger nach dem Coup im Schwabenland berechtigte Hoffnungen, den Sprung in die fünfte Liga zu packen. Nur an ihrer Doppelleistung sollten die Würmtaler noch feilen. Daniel Demleitner und Triep setzten am Samstag das einzige Highlight. Die anderen beiden Doppel gingen deutlich mit 0:3 unter. Als dann auch noch Daniel Wiedemann trotz großem Kampf mit 2:3 verlor, war der Fehlstart perfekt. Die Gäste ließen sich jedoch nicht beeindrucken. Demleitner, Daniel Bursian, Vadym Vekselman und Triep sorgten für die Wende. „Bis dahin hatten wir alles im Griff“, teilte Triep mit. Doch dann begann das große Drama. Andrzej Fasching-Dzido führte im fünften Satz mit 10:2 und ließ sich trotz zahlloser Matchbälle noch die Butter vom Brot nehmen. Ganz ähnlich erging es Demleitner, der gegen Soma Fekete im entscheidenden fünften Satz mit 12:14 hauchdünn seine erste Saisonniederlage einstecken musste. Als dann auch noch Wiedemann nach 2:1-Satzführung noch verlor, drohte das Momentum endgültig auf die Seite der Augsburger zu kippen. Doch die Wölfe drehten den Spieß einfach um. Vekselman und Bursian mussten auch über die volle Distanz gehen, machten im 5. Satz jeweils kurzen Prozess mit ihren Gegnern. Fasching-Dzido zeigte sich im Anschluss gut erholt von seiner bitteren Niederlage und siegte mit 3:1. Triep gewann gar mit 3:0 und beendete damit die Hoffnungen der Hausherren auf ein Schlussdoppel. „Da hätten wir eher schlechte Karten gehabt“, fügte Triep an.
Bereits am Tag zuvor hatten die Gräfelfinger durch ein überraschend deutliches 5:1 bei Landesliga-Tabellenführer TSV 1880 Starnberg die nächste Runde im Pokal erreicht. „Wir hatten einen Sahnetag erwischt, Starnberg genau das Gegenteil“, berichtete Triep. Der Kapitän höchstpersönlich (2), Bursian (2) und Wiedemann (1) holten die Punkte für die Gäste. Bei den Starnbergern konnte nur Tobias Quick einmal punkten (3:2 über Wiedemann).
Einzel: Daniel Demleitner 9:1, Daniel Wiedemann 2:16, Werner Schaffer 4:4, Vadym Vekselman 13:5, Daniel Bursian 13:5, Andrzej Fasching-Dzido 11:4, Christopher Triep 13:2, Dominik Fasching 1:1; Doppel: Fasching-Dzido/Vekselman 3:5, Triep/Wiedemann 0:4, Demleitner/Triep 3:0, Bursian/Wiedemann 0:3, Bursian/Schaffer 2:0, Bursian/Demleitner 2:1, Bursian/Triep 1:1, Schaffer/Wiedemann 1:1, Fasching/Vekselman 1:0
